Seide
Seide wird aus den Kokons der Seidenraupe, der Larve des Seidenspinners, gewonnen. Der Mensch nutzte schon früh die Fähigkeiten der Raupen des Seidenspinners, der „Seidenraupen“, zur Erzeugung von Seide; bereits vor 5000 Jahren wurden in China Seidenraupen gezüchtet.
Seide kommt ursprünglich aus China und war eine wichtige Handelsware, die über die Seidenstraße nach Europa transportiert wurde.
Weben von Seide
Das Weben von Seide verlangt vom Seidenweber ein Höchstmaß an Perfektion, Konzentration und Konstanz. Entscheidend für die Qualität war auch das Gefühl für das Material.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts arbeiteten die meisten Weber noch zu Hause an ihren Webstühlen. Durch die Einführung des Jacquard-Webstuhls werden jedoch viele Schritte der bisherigen Handarbeit überflüssig.
Mechanisierung Textilindustrie
Die industrielle Entwicklung in der Textiltechnologie löst das Verlegersystem am. Bisher wurden in Heimarbeit Textilien hergestellt und von Verlegern vermarktet.
Die Mechanisierung und Automatisierung der Webstühle schafft in der Mitte des 19. Jahrhunderts für einen schnellen und radikalen Wandel. Automatisierte Webstühle stehen nun in großen Fabrikhallen. In Krefeld gab es 1902 fast 10.600 mechanische Webstühle in Fabriken wie denen von Krahnen & Gobbers (500), Mottau & Leendertz und weiterhin ca. 6.000 Handwebstühle.
Der Bedarf für ausgebildete Arbeitskräfte in den Webereien stieg, für die Ausbildung wurden die Seidenweber zur Konkurrenz nach Lyon geschickt, bis 1855 die Höhere Webschule Crefeld und 1883 die Königl. Webe-, Färberei-, Appreturschule gegründet wurde.
Färberei
In Färbereien wurden Textilien mit natürlichen Farbstoffen gefärbt. Dazu wurden z.B. Farbhölzer die aus fernen Ländern importiert und über den Rhein und Uerdingen herangeschafft wurden, (siehe auch Familie Herbertz aus Uerdingen), in den Färbereien verarbeitet und natürlicher Farbstoff gewonnen. Später ersetzen synthetische Teerfarben die natürlichen Rohstoffe. In Krefeld gab es eine Vielzahl von Färbereien, einer der größten und zumindest als Gebäude erhaltenen Betriebe ist die Färberei Flores.
Teerfarben
Die ersten synthetischen Farbstoffe wurden in der ersten Haelfte des 19. Jahrhunderts zufällig gewonnen. Friedlieb Ferdinand Runge gewann 1834 aus Steinkohlenteer Anilin und gewann daraus durch Oxidation Anilinschwarz. Ebenfalls zufaellig fand der Englaender William Henry Perkin 1856 bei der Oxidation von verunreinigtem Anilin einen purpurvioletten Farbstoff, den er Mauvein (Anilinpurpur) nannte.
Diese violette Farbe drang dauerhaft in Stoffe ein, ohne auszubleichen. Die Mauveinsynthese war aber der Startschuss für die Herstellung einer Vielzahl anderer synthetischer Anilin-Farben.
Mit synthetischen Farbstoffen konnte erstmals die riesige Nachfrage nach gefärbter Kleidung befriedigt werden.
Appreturanstalt
In Appreturen erfolgte die veredelnde Behandlung von gewebten Textilien, oder auch schon den Garnen und Fasern, um ihnen ein besonderes Aussehen oder eine bestimmte Eigenschaften zu geben. Dies kann z.B. die Oberflächenstruktur, Steifheit, Weichheit, der Glanz, oder die Geschmeidigkeit sein.
Schlichten und Entschlichten
Vor dem Weben wird ein Schutzfilm, die sogenannte Schlichte, auf die Fäden aufgebracht, damit der beschlichtete Faden geschmeidiger und widerstandsfähiger gegen mechanische Belastung und Reibung während des Webens ist und nicht reißt. Nach dem Weben wird die Schlichte z.B. durch auskochen entfernt und nach der Stoff weiterverarbeitet.